Marcia Breuer

Schnittstellenarbeit, 2022–2025

Ausstellungsansichten “Bodies of Ambivalence”, 146 Contemporary, Hamburg, 2025

Ausstellungstext

[… ] Die Ausstellung [“Bodies of Ambivalence”, kuratiert von Sascia Bailer,] richtet den Blick bewusst nicht auf traditionelle Mutter-Kind-Bilder, sondern auf die Spuren und Leerstellen, die Fürsorgebeziehungen hinterlassen können – die Bisswunden des eigenen Kindes; die körperliche und emotionale Erfahrung des Stillens und die damit einhergehenden normierten Fixierungen auf den weiblichen Körper; die Erinnerung eines Kindes an häusliche Gewaltszenen; die scheinbare Unmöglichkeit der politischen Teilnahme aufgrund des Gebundenseins an den häuslichen Kontext; das Perpetuum Mobile des Kümmerns, das kein Abweichen zulässt – sowie die Abnabelungs – und Annährungsprozesse an die eigenen Eltern.

In der Skizzierung dieses Spannungsfeldes geht es nicht um eine Abwertung von Sorgebeziehungen, sondern um das Aufbrechen einer anhaltenden Romantisierung von dem Bild einer „guten Mutter“ – es geht um ein Aufbrechen, ein Zersplittern des Bildes, des Klischees, das nun – zerfallen in 1000 Teile – neue Perspektiven, neue Formen des Zusammensetzens ermöglicht und somit Umrisse von neuen Bildern, neuen Erzählungen skizziert. Denn es sind jene Momente, die fragil und brüchig erscheinen, die sich als Ausgangspunkt für künstlerische Auseinandersetzungen darbieten. So sind die ausgestellten Arbeiten auch jeweils Produkt dieser inneren aber auch gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse: Wie kann künstlerisches Schaffen in seiner Gleichzeitigkeit von Sorgebeziehungen entstehen? Welche Form kann Kunst annehmen, welche Fragestellungen drängen sich dadurch auf? Was wird gesellschaftlich un/lesbar gemacht? [… ]

Ausstellungstext von Sascia Bailer


Bild 3 – rechts: „Schläfrige Schlangen“ von Yara Jacobs, am Boden: „Take-Care-Topf II“ von Katia Lina Sternel


Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit, Ausstellungsansicht “Bodies of Ambivalence”, 2025
Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit, Ausstellungsansicht “Bodies of Ambivalence”, 2025
Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit, Ausstellungsansicht “Bodies of Ambivalence”, 2025

  • “Bodies of Ambivalence”
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    Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025

    ergänzender Heftbeitrag in der Ausstellungsumgebung von “Bodies of Ambivalence”, 146 Contemporary, Hamburg, 2025

    Info

    Der klammergeheftete Appendix ergänzt die in der Ausstellung “Bodies of Ambivalence” großformatig präsentierten Fotografien.

    24 Seiten mit 13 farbigen Abbildungen
    Ringösenheftung
    12 × 17 cm
    Auflage: 30
    Eigenpublikation


    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025
    Marcia Breuer, Schnittstellenarbeit (Appendix), 2025

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    Denken und Erleben, 2023

    Ausstellungsansichten „Vagabunden der Wissenschaft“, Westwerk Hamburg, 2021 (© Henning Rogge)

    Info

    Mit Beiträgen von Henning Rogge, Annette Grotkamp, Marcel Große, Marcia Breuer, Sebastian Burdach und Simon Hehemann

    Konzipiert von Annette Grotkamp und Marcia Breuer

    Abbildungen (jeweils v.l.n.r.):
    1.) Henning Rogge, Marcia Breuer, Sebastian Burdach, Henning Rogge, Simon Hehemann, Marcia Breuer, Marcel Große, Henning Rogge
    2.) Marcia Breuer, Simon Hehemann, Marcel Große, Henning Rogge
    3.) Sebastian Burdach, Marcia Breuer, Sebastian Burdach
    4.) Marcia Breuer
    5.) Henning Rogge, Marcia Breuer, Sebastian Burdach, Marcia Breuer, Henning Rogge, Simon Hehemann

    Die Ausstellung „Vagabunden der Wissenschaft“ beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Kunst.
    Sie verhandelt Ähnlichkeiten und Unterschiede wissenschaft­licher und künstlerischer Forschung, vergleicht Strategien und Abläufe und wendet sich im Besonderen auch den Ausprägungen wissenschaft­licher Präsentationsmodi zu.
    Den Diskurs um das Label der „Artistic Research“ vernachlässigend wie aufbrechend, widmen sich die in der Ausstellung vorgestellten Ansätze der vertieften Anschauung und Beobachtung, der Unter­suchung und dem Vergleich, vermeintlichen Versuchs­anordnungen und der Verführungskraft systemati­scher Aufbereitung. Die beteiligten Künstler*innen verstehen sich als Forschende, als Sammler und Archivare, einer selbst auferlegten Systematik folgend, dabei jedoch offen für intuitive Sprünge und freimütige Assoziationen – sie bewegen sich mit intensiv-subjektivem Erkundungswillen in dem von ihnen gewählten Themenfeld, nuanciert den Übergang von Genauigkeit und Zufall hervorhebend oder auch verschleiernd. Zudem greifen sie Elemente wissenschaft­licher Methodik oder Rhetorik auf und spielen mittels wissenschaftlich anmutender Bildaufbauten und Präsentations­formen mit Elementen des kollektiven Bildgedächtnisses.
    „Vagabunden der Wissenschaft“ widmet sich somit einerseits den klassischen Methoden künstlerischer Forschungsansätze wie dem Sammeln und Archivieren sowie verfeinerter Verfahrens- und Material­beobachtungen wie auch der Frage, welcher Erkenntnis­gewinn sich durch die Simulation wissenschaft­lichen Arbeitens und Präsentierens, den gezielten Einsatz von „Fake Facts“, vermitteln lässt.


    Marcia Breuer, Denken und Erleben, Ausstellungsansicht „Vagabunden der Wissenschaft“, 2023, (© Henning Rogge)
    Marcia Breuer, Denken und Erleben, Ausstellungsansicht „Vagabunden der Wissenschaft“, 2023, (© Henning Rogge)
    Marcia Breuer, Denken und Erleben, Ausstellungsansicht „Vagabunden der Wissenschaft“, 2023, (© Henning Rogge)
    Marcia Breuer, Denken und Erleben, Ausstellungsansicht „Vagabunden der Wissenschaft“, 2023, (© Henning Rogge)
    Marcia Breuer, Denken und Erleben, Ausstellungsansicht „Vagabunden der Wissenschaft“, 2023, (© Henning Rogge)

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    Diary without a specific date (11/2021), 2021

    Ausstellungsrekonstruktion “All this justifies thinking of … Sketches – Eine Gruppenausstellung”, MOM art space, Gängeviertel, Hamburg

    Info

    Für die von Dagmar Rauwald kuratierte Ausstellung “All this justifies thinking of … Sketches” zusammengefügt: Schnelle Eindrücke, im Vorbeigehen/-fahren mit- und aufgenommen, und tiefer Haftendes, das immer wieder an die Oberfläche drängt.
    Beobachtungen, Spekulationen, Fragen.
    Dann, natürlich, das wohlige Reflektieren über mediale Zusammenhänge.

    Gefüge aus 3 Zeichnungen (Bleistift und Ölkreidestift auf Papier, A4) und 9 Fotografien (Inkjet-Prints, je 12 × 9 cm)


    Marcia Breuer, Diary without a specific date (11/2021), 2021

    Photographic Workout, 2021

    Installationsansichten im öffentlichen Raum, „Erinnerung an die Gegenwärtigkeit“, Kultursommer Hamburg

    Info

    Projektvorgaben „Erinnerung an die Gegenwärtigkeit“: die beteiligten Künstler*innen fertigten über die Sommermonate 2021 Fotografien im Stadtgebiet Hamburgs an, die im Rahmen des Hamburger Kultursommers später als Plakate an den Orten ihrer Entstehung wie auch an anderen Orten im öffentlichen Raum ausgestellt werden sollten (Projektkonzeption Carsten Rabe).


    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Marcia Breuer, Photographic Workout, Installation im öffentlichen Raum, 2021
    Photographic Workout im öffentlichen Raum

  • Photographic Workout im öffentlichen Raum
  • Photographic Workout im öffentlichen Raum
  • Photographic Workout im öffentlichen Raum
  • Photographic Workout im öffentlichen Raum
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    Eine Insel ist immer auch das sie umgebende Meer, 2020

    Ausstellungsansicht „isola“, Galerie Hengevoss-Dürkop Hamburg, 2021 (© Galerie Hengevoss-Dürkop)

    Marcia Breuer, Eine Insel ist immer auch das sie umgebende Meer I & II, Ausstellungsansicht, 2021, (© Galerie Hengevoss-Dürkop)
    Marcia Breuer, Eine Insel ist immer auch das sie umgebende Meer I & II, Ausstellungsansicht „isola“, 2021, (© Galerie Hengevoss-Dürkop)

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    HYBRIDE, 2019

    Ausstellungsansicht „She World“, Galerie im Marstall, Ahrensburg, 2019

    Marcia Breuer, HYBRIDE, Ausstellungsansicht, 2019
    Marcia Breuer, HYBRIDE, Ausstellungsansicht, 2019

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    Ein Ding will Weile haben, 2017

    Ausstellungsansicht „Bewerberinnen und Bewerber für das Hamburger Arbeitsstipendium 2018 im Kunsthaus Hamburg“, Kunsthaus Hamburg, 2017

    Marcia Breuer, Ein Ding will Weile haben, Ausstellungsansicht, 2017

    transplants/shapes and hair, 2014-2016

    Ausstellungsansichten „Von unadressierten Erscheinungen | Marcia Breuer, Anna Cieplik, Annette Grotkamp, Almut Sellmann, Daniela Wesenberg“, MOM art space in der Fabrique im Gängeviertel, Hamburg, 2016

    Marcia Breuer, transplants, Ausstellungsansicht Buchrelease, 2016
    Marcia Breuer, transplants, Ausstellungsansicht Buchrelease, 2016
    Marcia Breuer, shapes and hair, Ausstellungsansicht, 2016
    Marcia Breuer, shapes and hair, Ausstellungsansicht, 2016

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    Hello., 2013-2015

    Ausstellungsansichten „translator | Anna Cieplik, Annette Grotkamp, Marcia Breuer“, Galerie 21 / Künstlerhaus Vorwerkstift, Hamburg, 2015

    Marcia Breuer, Hello., Ausstellungsansicht, 2015
    Marcia Breuer, Hello., Ausstellungsansicht, 2015
    Marcia Breuer, Hello., Ausstellungsansicht, 2015
    Marcia Breuer, Hello., Ausstellungsansicht, 2015

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    Hello., 2013-2014 / picturesque village in the European Alps e.g., 2015

    Ausstellungsansichten „Hello./picturesque village in the European Alps e.g.“, c/o schocke, Hamburg, 2015

    Text zur Ausstellung

    Kunst machen bedeutet immer, Umgang mit den Dingen pflegen. Zumal in der Fotografie erfordert es die Entscheidung: vorfinden oder eingreifen, inszenieren, herstellen?
    Marcia Breuer, so scheint es, inszeniert in ihrer Serie “Hello.” Vorgefundenes. Sie arrangiert Alltagsgegenstände in einer privaten Wohnung zu spielerischen, merkwürdigen, vielleicht sogar abgründigen Situationen. Die im analogen Mittelformat aufgenommenen Bilder dokumentieren das. Mitunter zeugen diese Dokumente aber auch von einem Blick, der es denkbar scheinen lässt, dass diese Situationen da waren, etwa so: Ich betrete mein Wohnzimmer, und der Tisch verbindet als „Viadukt“ Sofa und Sessel. Mein Blick fällt durch die Tür ins Bad, und im Waschbecken ergießt sich ein „Wasserfall“. Die Titel der einzelnen Arbeiten verweisen in die Landschaft (“snow-covered mountain”) und darüber hinaus („Galaxie I“). Durch sie erhält die momentane Neuordnung der Dinge, wie sie das jeweilige Bild zeigt, eine konkrete, und dennoch assoziative Bedeutungsebene. Die Räume, durch die wir uns als Betrachter bewegen, sind offener, als zunächst vermutet. Also öffnet Breuer auch in der Ausstellung den Raum, wenn sie die Fotografie “Territories” auf einen übergroßen Bogen printet und den so an die Wand bringt, dass er, ganz Material, auf den Boden gleitet. Und mit dem Objekt “picturesque village”, eine Glocke auf einem Sockel, holt sie das auf den Fotos gezeigte Spiel exemplarisch und ganz real in die Ausstellung: “e.g.”.
    – Jost Schocke, 2015


    Marcia Breuer, Hello./picturesque village in the European Alps e.g., Ausstellungsansicht, 2015
    Marcia Breuer, Hello./picturesque village in the European Alps e.g., Ausstellungsansicht, 2015
    Marcia Breuer, Hello./picturesque village in the European Alps e.g., Ausstellungsansicht, 2015
    Marcia Breuer, Hello./picturesque village in the European Alps e.g., Ausstellungsansicht, 2015

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    N.N. (ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim), 2008-2010

    Ausstellungsansicht „scheinbar sichtbar – Fotografie als Dokument und Projektion“, Kunsthaus Hamburg, 2010

    Marcia Breuer, N.N. (ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim), Ausstellungsansicht, 2010

    echo chamber, 2009

    Ausstellungsansichten Diplomausstellung, HfbK Hamburg, 2009

    Marcia Breuer, echo chamber, Ausstellungsansicht, 2009
    Marcia Breuer, echo chamber, Ausstellungsansicht, 2009
    Marcia Breuer, echo chamber, Ausstellungsansicht, 2009

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    Schrein 01: Security Check Wahlfreiheit, 2008

    Ausstellungsansicht Jahresausstellung, HfbK Hamburg, 2008

    Marcia Breuer, Schrein 01: Security Check Wahlfreiheit, Ausstellungsansicht, 2008
    Marcia Breuer, Schrein 01: Security Check Wahlfreiheit, Ausstellungsansicht, 2008
    Marcia Breuer, Schrein 01: Security Check Wahlfreiheit, Ausstellungsansicht, 2008

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    Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’, 2008

    Ausstellungsansichten „GASTSPIEL – 14 künstlerische Positionen zu Rüdesheim am Rhein“, ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim, 2008

    Marcia Breuer, Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’, Ausstellungsansicht, 2008
    Marcia Breuer, Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’, Ausstellungsansicht, 2008
    Marcia Breuer, Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’, Ausstellungsansicht, 2008

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    free freedom, very schoen, 2008

    Ausstellungsansichten „Auf jeden Fall total frische Luft. Sehnsucht & Irrtum“, Phototriennale Hamburg, Galerie Linda, 2008

    Marcia Breuer, free freedom, very schoen”, Ausstellungsansicht, 2008
    Marcia Breuer, free freedom, very schoen”, Ausstellungsansicht, 2008

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    Arrangement zum Naturtransfer unter Einbezug eines offenen Kamins, 2008

    Ausstellungsansicht „Sehnsucht Landschaft“, Schloss Agathenburg, 2008

    Am Ufer, 2007

    Ausstellungsansicht “birds opening”, Ausstellung der Klasse Jitka Hanzlová, Kunsthaus Hamburg, 2007

    Marcia Breuer, Am Ufer,  Ausstellungsansicht, 2007