Marcia Breuer

Denken und Erleben, seit 2019

Zeichnungen

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Die Zeichenserie „Denken und Erleben“ widmet sich den miteinander verflochtenen Erfahrungen von Wahrnehmung, Zeitlichkeit und sinnlicher wie gedanklicher (Re-)Konstruktion und dem Nebeneinander von Linearität und Diskontinuität, von Stetigkeit und Isolation im Narrativ des Wahrnehmens, Denkens und Erlebens.


Photographic Workout, 2021

Fotoarbeit

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Projektvorgaben: die beteiligten Künstler*innen fertigten über die Sommermonate 2021 Fotografien im Stadtgebiet Hamburgs an, die im Rahmen des Hamburger Kultursommers später als Plakate an den Orten ihrer Entstehung wie auch an anderen Orten im öffentlichen Raum ausgestellt werden sollten (Projektkonzeption Carsten Rabe).
Mein persönlicher Ansatz in diesem Projekt galt der Frage nach einer fotografischen Bildfindung jenseits des Aneignenden, Kommentierenden und rein Reproduzierenden, der ich in verschiedenen Spaziergängen und Ausflügen nachzugehen versuchte.


Photographic Workout, 2021

Installationsansichten im öffentlichen Raum, „Erinnerung an die Gegenwärtigkeit“, Kultursommer Hamburg

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Projektvorgaben „Erinnerung an die Gegenwärtigkeit“: die beteiligten Künstler*innen fertigten über die Sommermonate 2021 Fotografien im Stadtgebiet Hamburgs an, die im Rahmen des Hamburger Kultursommers später als Plakate an den Orten ihrer Entstehung wie auch an anderen Orten im öffentlichen Raum ausgestellt werden sollten (Projektkonzeption Carsten Rabe).


Den Braven / To the Brave, 2021

Pokal-Objekt

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Das Pokal-Objekt „Den Braven / To the Brave“ entstand im Kontext der Ausstellung „Der Pokal“, die durch das Bündnis Kunst&Kind München konzipiert wurde. Die Ausstellung inklusive folgender Pokalverlosung an interessierte Pokalpaten reflektierte und unterwanderte die gängigen Praktiken der Auszeichnung und Bepreisung von künstlerischen Einzelpositionen und Werken.

„Den Braven / To the Brave“, ein Pokal, 2021
Holz, Transparentpapier, diverse Metalle und Garn
ca. 24 × 24 × 65 cm

–––––––––––––
Etymologisch betrachtet sind das englische brave (für ,mutig‘ oder ,tapfer‘) und das deutsche brav auf den gleichen sprachlichen Ursprung zurückzuführen. Vom französischen „brave“ für ,tapfer‘ entlehnt, welches sich aus dem italienischen „bravo“ für ,unbändig‘ oder ,wild‘ entwickelte, werden die Bedeutungen des deutschen brav erst spät auf ,folgsam/lieb‘ reduziert (1). Mit ihrer scheinbaren äußerlichen Übereinstimmung und dennoch abweichenden Bedeutung haben sich brav und brave zu klassischen „falschen Freunden“ oder “false friends” entwickelt (entsprechend meinte der Titel des 90er-Jahre-Heldenepos “Braveheart”, den ich nie gesehen habe, in meiner Vorstellung stets ein braves und damit vielleicht auch ein gutes, loyales Herz …).

Die Rollenverteilung jener „falschen Freunde“ erscheint klar: (blutend und) schillernd steht der oder die Mutige auf der richtigen Seite, während dem Begriff des sich unterordnenden „Braven“ häufig eine gewisse Mickrigkeit anhaftet und er außerdem jenem höchsten Gut der persönlichen Freiheit des Einzelnen einschränkend entgegen steht.
Dennoch agieren sowohl das deutsche brav wie auch das englische brave gelegentlich im Ambivalenten: wird der oder die Mutige immer von guten Absichten geleitet? Welcher Sache dient die mutige Handlung, das Aufbegehren? Wem oder was fühlt sich der oder die Brave verpflichtet? Ist das brave Verhalten bloß rückgratloses Ausführen oder aber reflektiertes Mithandeln im Sinne eines dem Gemeinwohl zuträglichen Ziels?

In manchen Zusammenhängen – gerne in solchen, da es um ein Mit- und Füreinander in unterschiedlichsten Ausprägungen geht – begegnen sie sich, das „Brave“ und das „Mutige“, eigenartig und gegelegentlich innig kooperierend (oder auch wettstreitend), mal weiter, mal weniger weit ausschreitend, tastend, mal dem einen, mal dem anderen den Vortritt lassend.

(1) vgl. Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache / Kluge. Bearb. von Elmar Seebold. – 23., erw. Aufl. (Jubiläums-Sonderausg.). – Berlin; New York: de Gruyter, 1999


Eine Insel ist immer auch das sie umgebende Meer, 2020

Ausstellungsansicht „isola“, Galerie Hengevoss-Dürkop Hamburg, 2021 (© Galerie Hengevoss-Dürkop)

HYBRIDE, 2019

Fotoarbeit

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Das Verhältnis des westlich geprägten Menschen zur Natur ist ein ambivalentes. Auf der einen Seite ist der Mensch der Natur weitestgehend entfremdet: seine Beziehung zur Natur besteht in der Regel darin, sie zum Zwecke des eigenen Wohlergehens zu unterwerfen und nutz- bzw. dienstbar zu machen. Auf der anderen Seite wird das Verhältnis des Menschen zur Natur von einer immensen Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, Unmittelbarkeit und authentischem sinnlichen Erleben bestimmt

Die Fotoarbeit HYBRIDE widmet sich sich dem durch obig benannte Ambivalenz geprägten Zusammentreffen und -fügen der zwei Komponenten Mensch und Natur. Als stellvertretend für die recht pauschal aufzugreifende Komponente Natur stehen Stein und Berg/Gebirge – letztlich Gesteinsformationen im Allgemeinen: Gestein als Naturform, kaum bezwingbare Substanz, vom Kult des Erhabenen nach wie vor durchdrungenes Material.

Die HYBRIDE verstehen sich als Kreuzungen aus Mensch und Gestein – entstanden in konzentrierten Versuchen, die Substanz, Präsenz und formale Ausprägung von Gesteinen oder Gesteinsformationen körperlich oder qua Habitus nachzuempfinden oder zu imitieren. Sie gründen insbesondere auf einem innigen Sehnsuchtsmoment, fußen auf Demut wie Hybris gleichermaßen und nehmen außerdem auch Bezug auf technische Imitationsansätze, da die Vorteile von bspw. Naturformen oder -oberflächenausprägungen in menschliche Erzeugnisse überführt werden.


HYBRIDE, 2019

Ausstellungsansicht „She World“, Galerie im Marstall, Ahrensburg, 2019

Currently I am working on the Alps, 2017

Fotoarbeit, Beitrag für die Künstlerpublikation “hacking places”

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“hacking places”
ein Reader

mit Beiträgen von Angela Anzi, Niklas Arnold, Marcia Breuer, Sebastian Burdach, Kyung-hwa Choi-ahoi, Christian Desbonnets, Raphael Dillhof, Nadine Droste, Gerrit Frohne-Brinkmann/Philip Pichler/Rebekka Seubert, Geelke Gayken, Almut Hilf, Kathrin Horsch, Burk Koller, Joëlle Menzi, Beate Mohr, Franziska Opel, Michael Pfisterer, Carsten Rabe, Hannah Rath, Alexander Rischer, Jenny Schäfer, Almut Sellmann, Patrick Sellmann, Knut Sennekamp, Nora Sdun/Tilman Walther, Ralf Werner und Daniela Wesenberg

236 Seiten, fadengeheftete Klappenbroschur im Format 16,5 × 23 cm, Offsetdruck
Auflage: 500
ISBN 978-3-86485-212-1
Textem Verlag 2018

“hacking places” kann zum Preis von 18 Euro zzgl. Versandkosten über www.gastspiel.org, den Textem Verlag oder im regulären Buchhandel bezogen werden.

Die Publikation wurde von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und von der Hamburgischen Kulturstiftung gefördert.

Ein Ding will Weile haben, 2017

Fotoarbeit

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„Ein Ding will Weile haben“ widmet sich, innerhalb des Bezugsfelds Mensch/Natur/Landschaft, dem Schöpfen und Schaffen, dem Imitieren, Kopieren und Annähern.

A: Golem
B: Studien zum Material
C: Selbstversuche zur Transformation

A
B
C

Ein Ding will Weile haben, 2017

Ausstellungsansicht „Bewerberinnen und Bewerber für das Hamburger Arbeitsstipendium 2018“, Kunsthaus, Hamburg, 2017

Rückführung (transplants), 2017

Plakatieraktion

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Plakatieraktion zum Künstlerbuch transplants – die Hälfte der zum Buch entstandenen Posteredition wird im öffentlichen Raum an den gängigen Wildplakatier-Spots angebracht.

Offsetdruck auf Affichenpapier, DIN A1, Auflage 35/70


transplants, 2014-2016

Künstlerbuch

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„ … Womit wir wieder beim Gestus wären, beim ausrangierte Pflanzen platzierenden Menschen. …“

„transplants“ beschäftigt sich mit dem (quartiersweise) auftretenden Phänomen, dass Zimmer- oder Balkonpflanzen im öffentlichen Raum entsorgt oder „renaturiert“ werden.

Über einen Zeitraum von knapp eineinhalb Jahren habe ich in Gebüschen, Rabatten, Grünanlagen oder -flächen abgelegte Topfpflanzen und Pflanzenteile. “transplants” nenne ich sie, die zur Kompostierung, zur Wiedereingliederung in das aushäusige Grün freigegebenen Pflanzen.
Die 65 Schwarzweißfotografien, die die entstandene Sammlung in handlicher Buchform repräsentieren, widmen sich der Untersuchung des hinter besagter Handlung stehenden Gestus, dem Verhältnis von privatem und öffentlichem Grün sowie der formalästhetisch morbid-skulpturalen Anmutung der entsorgten Pflanzen.

96 Seiten mit 65 SW-Abbildungen
Hardcover, Leinenbindung
12 × 17 cm
Auflage: 300
ISBN: 978-3-86485-162-9
Textem Verlag 2016
Konzeption und Gestaltung: Marcia Breuer
Texte: Jost Schocke und Marcia Breuer

Die Publikation wurde von der Kulturbehörde Hamburg gefördert.

“transplants” kann kann zum Preis von 23 Euro zzgl. Versandkosten über den Textem Verlag, direkt über die Autorin oder im regulären Buchhandel bezogen werden.


transplants/shapes and hair, 2014-2016

Ausstellungsansichten „Von unadressierten Erscheinungen | Marcia Breuer, Anna Cieplik, Annette Grotkamp, Almut Sellmann, Daniela Wesenberg“, MOM art space in der Fabrique im Gängeviertel, Hamburg, 2016

shapes and hair, 2016

Zeichnungen

Hello., 2013-2015

Ausstellungsansichten „translator | Anna Cieplik, Annette Grotkamp, Marcia Breuer“, Galerie 21 / Künstlerhaus Vorwerkstift, Hamburg, 2015

Hello., 2013-2015

Fotoarbeit

Info

Die Fotoarbeit “Hello.” beschäftigt sich mit dem Innen und Außen, dem Drinnen und Draußen, dem Verweis des Einen auf das jeweils Andere und dem Zusammentreffen jener entgegengesetzten Pole.

Wechselnde Arrangements in einem geschlossenen Raumgefüge verweisen auf das, was sich außerhalb jenes Gefüges befindet, erschaffen eine Annäherung an äußere und innere Welten. Wird dem Äußeren Zugehöriges im Inneren reflektiert, simuliert, gar optimiert? Sind sie klaustrophob, die Phantastereien, oder heimelige Zuflucht?

Wer grüßt?
Und: kommt da etwas hinein oder winkt es hinaus?

Hello., 2013-2014 / picturesque village in the European Alps e.g., 2015

Ausstellungsansichten „Hello./picturesque village in the European Alps e.g.“, c/o schocke, Hamburg, 2015

Text zur Ausstellung

Kunst machen bedeutet immer, Umgang mit den Dingen pflegen. Zumal in der Fotografie erfordert es die Entscheidung: vorfinden oder eingreifen, inszenieren, herstellen?
Marcia Breuer, so scheint es, inszeniert in ihrer Serie “Hello.” Vorgefundenes. Sie arrangiert Alltagsgegenstände in einer privaten Wohnung zu spielerischen, merkwürdigen, vielleicht sogar abgründigen Situationen. Die im analogen Mittelformat aufgenommenen Bilder dokumentieren das. Mitunter zeugen diese Dokumente aber auch von einem Blick, der es denkbar scheinen lässt, dass diese Situationen da waren, etwa so: Ich betrete mein Wohnzimmer, und der Tisch verbindet als „Viadukt“ Sofa und Sessel. Mein Blick fällt durch die Tür ins Bad, und im Waschbecken ergießt sich ein „Wasserfall“. Die Titel der einzelnen Arbeiten verweisen in die Landschaft (“snow-covered mountain”) und darüber hinaus („Galaxie I“). Durch sie erhält die momentane Neuordnung der Dinge, wie sie das jeweilige Bild zeigt, eine konkrete, und dennoch assoziative Bedeutungsebene. Die Räume, durch die wir uns als Betrachter bewegen, sind offener, als zunächst vermutet. Also öffnet Breuer auch in der Ausstellung den Raum, wenn sie die Fotografie “Territories” auf einen übergroßen Bogen printet und den so an die Wand bringt, dass er, ganz Material, auf den Boden gleitet. Und mit dem Objekt “picturesque village”, eine Glocke auf einem Sockel, holt sie das auf den Fotos gezeigte Spiel exemplarisch und ganz real in die Ausstellung: “e.g.”.
– Jost Schocke, 2015

Singles & Couples, Vol. 1, 2010-2011

Künstlerheft, 48 Seiten

Info

“Singles & Couples” spielt, wie der Titel des Heftes bereits andeutet, mit den narrativen Mög­lich­keiten von Einzelbild und Bildkombination – und dies weit eher als sorgloses Bäumchen-wechsle-dich denn als länger als wenige Heftseiten anhaltender Herzschmerz.

Vol. 1 des als fortzuführende Serie angedachten Heftprojektes widmet sich den Themen „Natur, Attraktionen, Liebe“ im inhaltlich wie arrangierten Nebeneinander, Sowohl-als-auch oder Für-sich.

Twisko, 2011

Fotoarbeit, Einzelblatt

N.N. (ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim), 2008-2010

Ausstellungsansicht „scheinbar sichtbar – Fotografie als Dokument und Projektion“, Kunsthaus Hamburg, 2010

N.N. (ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim), 2008-2010

Beitrag zum Ausstellungskatalog „scheinbar sichtbar – Fotografie als Dokument und Projektion“

N.N. (ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim), 2008-2010

Fotoarbeit

Info

„N.N. …“ setzt sich mit dem zeitlichen Aspekt dokumentarischer Praktiken auseinander.

Als ausgeprägtes Charakteristikum jeden Dokumentes kann seine Augenblicksbezogenheit gelten, welche einen spezifischen Moment aus dem Strom der Zeit herausreißt, fixiert und das Dokument folglich unbedingt zu einem Beleg des Vergangenen macht. Obwohl etymologisch durch den Begriff des (lehrenden, aufzei
genden) Beweises bestimmt, steht das Dokument gleichsam in engem Zusammenhang mit dem Prozess des Bewahrens – einem vorwiegend durch die Komponente obig benannten Zeitlichens dominierten Vorganges.

Innerhalb eines verlassenen und allmählich verkommenden Gebäudezusammenhanges, der prädestiniert scheint, als Kulisse eines Gemeinplatzes dokumentarischen Arbeitens fungieren zu können, arrangiert „N.N.“ unterschiedlichste zeitliche Stufen, Begrifflichkeiten und Symboliken.
In der Verwendung von Requisiten kollidieren die Genres des Dokumentarischen, des Inszenierten und des, doch häufiger im Kontext der Malerei angesiedelten, Stillebens. Der Symbolgehalt der immer wieder auftretenden, mit reifen, zum Verzehr bereiten Früchten befüllten Obstschale und des angeschnittenen Apfels, welcher pralles Leben und Vergänglichkeit gleichermaßen umfasst, gerinnt in der fotografischen Momentaufnahme und wird folglich ad absurdum geführt.

echo chamber, 2009

Ausstellungsansichten Diplomausstellung, HfbK Hamburg, 2009

echo chamber, 2009

Fotoarbeit

Info

“echo chamber: a room with sound-reflecting walls used for producing hollow or echoing sound effects.”
– merriam-webster.com/dictionary

Im Sinne jener hermetischen Schallkammer begreift die auf dem Archiv der „Landschaften“ fußende Fotoarbeit “echo chamber” Natur, Naturelement und Landschaft als durch den historisch wie kollektiv geprägten Menschen arrangierte Projektionsfläche.

In Format, Aufbereitung und Anbringung der einzelnen Fotografien variierend, untersucht “echo chamber” das durch überlieferte Vorstellungen, Fabeln, Mythen und Allegorien, durch lange bestehende und immer wieder neu justierte (und instrumentalisierte) Assoziations- und Wahrnehmungsgewohnheiten gestaltete Verhältnis des Menschen zur Natur.

Das Herzstück von “echo chamber” wird durch eine Reihe von 9 gleichformatigen, gerahmt präsentierten Fotografien gebildet (Statements): einem Formenvergleich ähnlich, stellen sich hier Menschenwerk und Natur(-form) als kollidierende, häufig auf ein vages Sehnsuchtsmoment verweisende Elemente dar.
In Gruppen oder als Solitäre im Raum platziert, öffnen die übrigen Fotografien (Notizen) jene erste, recht strenge Bildreihe. Weniger nachdrücklich sondern vielmehr assoziativ und traumwandlerisch – einen anderen Modus des Denkens und Artikulierens aufgreifend – bieten sich weitere, die Beziehung von Mensch und Natur fassende Schauplätze an: ob von privater in kommerzielle Sphären getragen, von Allgemeinplatz gewordenem Konsens absorbiert oder unabwendbar mit historischer Bedeutung beladen – sowohl die Schneemaschine als auch die Nibelungenhalle oder der herkömmliche Sonnenuntergang vor der toskanischen Küste verweisen auf die schiere Unmöglichkeit der Naturbetrachtung und -empfindung um ihrer selbst willen.

Statements
Notizen

Schrein 01: Security Check Wahlfreiheit, 2008

Ausstellungsansicht Jahresausstellung, HfbK Hamburg, 2008

Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’, 2008

Ausstellungsansichten „GASTSPIEL – 14 künstlerische Positionen zu Rüdesheim am Rhein“,
ehemalige Asbachliegenschaft, Rüdesheim, 2008

Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’, 2008

Fotoarbeit

Info

Die für die Ausstellung „GASTSPIEL“ entstandene Arbeit setzt sich, entsprechend der hier vorgegebenen Thematik, mit einem Aspekt der Stadt Rüdesheim am Rhein auseinander:
Begründet durch die Geschichte von Stadt und Umgebung, das touristisch vermarktete Bild von Romantik und urtümlichem Deutschtum und eine jene Aspekte widerspiegelnde Landschaft ist Rüdesheim ein Ort des regen (virtuellen) Bilderhandels.
Aus mehreren Blöcken bestehend, greift die Arbeit „Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär’“ jene Vielzahl der im Gegenständlichen und Abstrakten zu findenden Bilder auf und installiert sie in überlagernden, übersteigerten und partiell neu formulierten Zusammenhängen.

Stimmungsarrangements
Wandbilder
Notizen

free freedom, very schoen, 2008

Ausstellungsansichten „Auf jeden Fall total frische Luft. Sehnsucht & Irrtum“, Phototriennale Hamburg, Galerie Linda, 2008

Arrangement zum Naturtransfer unter Einbezug eines offenen Kamins, 2008

Ausstellungsansicht „Sehnsucht Landschaft“, Schloss Agathenburg, 2008

Flurstücke und Naturdenkmäler, seit 2007

Fotoarbeit

Info

Die Arbeit “Naturdenkmäler” untersucht das Verhältnis von historischen Flur- und Naturdenkmals­bezeichnungen und der aktuellen Erscheinung und Wahrnehmung der entsprechend benannten Örtlichkeiten und Naturformationen.

Die Bezeichnungen der fotografierten, im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis gelegenen Naturschauplätze muten (in Unkenntnis der diesbezüglichen Geschichte oder Etymologie) dramatisch, märchenhaft und kryptisch an: Eiserne Hand, Teufelsfelsen, Angstfels, Wilde Frau, Schieferhöll … Die Örtlich­keiten an sich sind vornehmlich still, bescheiden und für heutige Begriffe und Erwartungen unspektakulär.
Die Diskrepanz zwischen der aufgeladenen, bedeutungsschweren Bezeichnung und einer im Gegen­satz hierzu stehenden unaufgeregten, der Wald- und Wiesen­normalität entsprechen­den Erscheinung, eröffnet das Spannungsfeld eines zu besetzenden Weiß­raumes, einer mit Zeit, Funktion und Bedeutung zu füllenden Lücke.

Am Ufer, 2007

Ausstellungsansicht “birds opening”, Ausstellung der Klasse Jitka Hanzlová, Kunsthaus Hamburg, 2007

Am Ufer, 2004-2007

Fotoarbeit

Info

Eingebettet in die Kulissen hessischer Kindheitserinnerungen setzt sich die Arbeit „Am Ufer“ mit der Dichte der Zeit, mit der gleichzeitigen Erfahrung von Vertraut- und Fremdheit, mit dem Tod und kleinem Märchenhaften auseinander.

Landschaften, seit 2004

Fotoarchiv

Info

Die „Landschaften“ bilden eine offen angelegte, sich ständig erweiternde Materialsammlung.

Die thematischen Fixpunkte jenes Archives sind festgelegt durch die Begriffe Landschaft, Sehnsucht und Arrangement.
Diese Fixpunkte spannen ein weites Netz verschiedenartiger, wechselseitiger Beziehungen zwischen Mensch, ersehntem und beschwörtem Gemeinplatz, (geprägter) Natur und sonstigem Verräumlichten.

Durch die Isolation einzelner Bildgruppen aus dem Gesamtgefüge ergeben sich veränderte Schwerpunkte und Vertiefungen.

R-Klasse, 2005/06

Künstlerbuch, Auflage 2+1

Info

Landschaften 70-05, 54-05, 22-02, 73-11, 46-04, 68-10 und 55-04
7 Handabzüge zu einem Buch zusammengefügt

Um das Hauptmotiv des Buches, das die Präsentation der neuen R-Klasse „auf dem Wasser fahrend“ zeigt, gruppieren sich sechs weitere Aufnahmen aus der Sammlung der Landschaften.

„Gönnen Sie sich mehr Schönheit.
Die neue R-Klasse soll vielfältige Aufgaben erfüllen, vor allem aber begeistern. Dass dieser groß dimensionierte Wagen so leichtfüßig auftreten kann, liegt auch an den eleganten Proportionen: Langer Radstand, kurze Überhänge, straff gespannte Bogenlinien geben der R-Klasse die nötige Sprung-bereitschaft. Optisch schnell wirkt sie vor allem im Profil: dank der großflächigen geschwungenen Fensterpartie, die ganz nebenbei jede Menge Licht ins Interieur hineinlässt. Eingerahmt wird dieser Auftritt von dem besonders eigenständigen Gesicht mit den elliptischen Scheinwerfern einerseits und dem markanten Heck mit den spitz auslaufenden Leuchten andererseits.
Kurz: Es gibt jede Menge Gründe, die R-Klasse von außen zu bewundern.“


Text des Buchcovers (Quelle: www.mercedes-benz.de)
Nachtrag: die R-Klasse wurde 2012 bereits nach gut 6 Jahren Verkaufszeit vorzeitig vom Markt genommen. Nur in China wird sie nach wie vor angeboten.

pretty please, could you dance for me, 2003-2005

Fotobuchobjekt

Info / Auszeichnungen & Presse

Das Buch “pretty please, could you dance for me” ist der Versuch einer vertieften Darstellung der im allgemeinen hermetisch von den Blicken der Öffentlichkeit abgeschirmten Lebenswelt der Balletttänzer am Theater.

Durch meine vorangegangene Tätigkeit als professionelle Tänzerin bin ich der so speziellen und eigenen Sphäre des Theaters sehr verbunden. In der Zusammenführung dieser emotionalen Nähe sowie der durch die Zeit fern der Bühne gewonnenen Objektivität, sah ich die Möglichkeit zu einer sachkundigen, tiefen und dennoch differenzierten Betrachtung des Berufes Bühnentänzer.
Meine Intention für “pretty please, could you dance for me” lag darin, der im Allgemeingut verankerten romantischen Klischeevorstellung des Tänzerberufes in der Realität auf die Spur zu kommen, sie zu erforschen, zu dokumentieren und schließlich darüber hinaus zu blicken.
Das tatsächlich gelebte Klischee im selbsterwählten goldenen Käfig der Räumlichkeit des Theaters birgt ernüchternde Banalitäten und Routinen ebenso wie kraftvolle und tiefe Leidenschaften, denen eine gesteigerte Artikulation gebührt.

Essentieller Wesenszug des Buches ist die Zusammenführung von eigenständigem Bildteil, Textteil und räumlicher Buchgestaltung zu einer in sich geschlossenen Einheit.
Die im Bildteil enthaltenen Farbfotografien zeigen den Arbeitsalltag der Tänzerinnen und Tänzer des Stuttgarter Balletts.
Der Textteil umfasst Gedichte, Zeichnungen und Texte der abgebildeten Tänzer, der Ballettintendanz, verschiedener in Stuttgart arbeitender Choreographen sowie eigene Gedanken und Beobachtungen.

Die Spezifik der Buchgestaltung liegt in der Verarbeitung des Buches als geschlossenes Leporello. An Stelle einzelner Seiten liegt ein 13 Meter langer, mehrfach gefalteter Papierstreifen vor. Die zwei Enden des beidseitig bedruckten Papierstreifens sind jeweils am Buchdeckel befestigt. Hierdurch ergibt sich ein Innen- und ein Außenraum.
Schlägt man das Buch auf, so hat man auf den nach außen gewandten Seiten zunächst den Textteil vor sich. Der im Inneren des Buches verborgene Bildteil kommt erst zum Vorschein, wenn man das Leporello auffächert.
Dem Betrachter wird durch die gegebene materielle Räumlichkeit die Möglichkeit des interaktiven Umgangs mit der Architektur des Buches geboten. Er kann das Buch umstülpen und hiermit das Innen zum Außen werden lassen, er kann das Buch als Rund im Raum aufstellen oder auch in den sich öffnenden Innenraum des Buches hineinsteigen.


110 Seiten
23,5 × 16,6 cm
Hardcover-Leporello im Schuber, Offsetdruck
Auflage: 500
ISBN: 978-3-938158-15-9
materialverlag – HFBK Hamburg 2005

“pretty please, could you dance for me” kann zum Preis von 75 Euro zzgl. Versandkosten über den materialverlag, direkt über die Autorin oder im regulären Buchhandel bezogen werden.

Stiftung Buchkunst – Förderpreis für junge Buchgestalter 2005 „Ein Buchobjekt als geschlossenes Leporello im Schuber. Während die äußere, als Buch lesbare Textebene sich konventionell erschließt, bleiben die Bilder weitgehend verborgen. Sie entfalten sich – im Wortsinn – dann, wenn das Objekt im Raum aufgestellt und der Tanz-Raum eröffnet ist.“

Auswahltitel des Dt. Fotobuchpreises 2005


ballettanz, Juni 2006 – Hartmut Regitz
„pretty please, could you dance for me – bevor Marcia Breuer diese Frage stellen kann, muss man erst einmal Platz schaffen für eines der „bewegendsten“ Bücher der letzten Zeit.
Ganze dreizehn Meter lang ist das Leporello. Schlägt man allein die 53 Außenseiten des Buchs auf, stößt man auf Aussagen von Reid Anderson, Bridget Breiner, Robert Conn, Eric Gauthier, Marco Goecke, Yseult Lendvai, Christian Spuck – prosaische oder poetische Texte, die ahnen lassen, was den Tanz zusammenhält. Gibt man dem Buch den ganzen Raum und fächert es auf, sieht man das Stuttgarter Ballett aus seinem geistigen Zentrum heraus, umschlossen von ein paar Fotos, die die intimsten Momente der Kunst fokussieren. Jahrelang war Marcia Breuer Mitglied des Stuttgarter Ballett. Diese Vertrautheit ist dem Buch durchweg anzumerken. Ihre Bilder lassen tief blicken. Sie gehen unter die Haut. Und bringen das Buch zum Tanzen. Kein Wunder, dass das Buch von der Stiftung Buchkunst mit einem Förderpreis ausgezeichnet wurde und auf der Auswahlliste des Deutschen Fotobuchpreises steht.“

Dancemagazine, Februar 2007
“Marcia Breuer, a former dancer, spent seven months photographing the Stuttgart Ballet. In addition to capturing candid images of the company at work and behind the scenes, Breuer asked the dancers, management, and choreographers to describe their relationship with dance in words. Some wrote in English and most wrote some form of poetry. Breuer then compiled everything into a „book-object“ called pretty please, could you dance for me. All of the pages are attached at the edge, with the first and last fixed to the cover so when it’s opened all the way it forms a circle. Photos are on the inside and words are on the outside. It’s like installation art in your own living room.”

Bildmaterial (Auswahl)